Das Projekt sollte systematisch die Frage nach den Auswirkungen des Kolonialismus im Tanz aufwerfen. Anhand einer institutionskritischen Recherche der Artistic Core Group sollte bestehenden Hegemonien, Rassismen und Exklusionen innerhalb der etablierten Produktionsbedingungen im Tanz nachgegangen werden. Nachhaltig und jenseits von Moden konzipiert war das Ziel, konkrete Handlungsanleitungen zu entwickeln, die im Dialog auf Augenhöhe Impulse für eine ethisch verantwortliche Globalisierung im Tanz setzen können.
2021 wurde das Projekt "Twists, Dance and Decoloniality" bedauerlicher Weise abgesagt. Diesem Entschluss ging ein sehr schwieriger Prozess voraus, der geprägt war von Vorfällen strukturellen Rassismus und auf vielen Ebenen dem Fehlen von strukturellen Voraussetzungen, Sensibilisierung und Wissen. Aber auch durch erhebliche Meinungsverschiedenheiten und grundlegende Vertrauensverluste unter den Stimmen, die Twists geprägt haben. Als Teil des Teams der Tanzfabrik Berlin erkenne ich meine Mitverantwortlichkeit für das Scheitern dieses wichtigen und politisch notwendigen Projekts absolut an und bin selbst immer noch dabei die Geschehnisse auseinanderzunehmen und zu verstehen, um zukünftig nicht diesselben Fehler zu wiederholen.
Kürzlich erschien eine wichtige Auf- und Verarbeitung der Künstler*innen in Form eines Artikels zu Twists: Dance & Decoloniality in der Zeitschrift Oncurating.org